2024 ändern sich unsere Rechtschreibregeln. Im Juli veröffentlichte der Rat für deutsche Rechtschreibung ein aktualisiertes Regelwerk mit einigen wichtigen Neuerungen bei der Rechtschreibung und Zeichensetzung. Im August erschien ein neuer Rechtschreibduden, der diese Änderungen umsetzt und 3.000 neue Wörter zeigt.
In Kürze werden wir bei EPC eine neue Generation unserer Duden Korrektoren veröffentlichen, die die Regeländerungen berücksichtigt und auch die neuen Vokabeln kennt. Hier ist vorab bereits eine Übersicht der sprachlichen Neuerungen:
- Wir haben mehrere Hundert neue Wörter aufgenommen. Viele der Wörter, die neu im Rechtschreibduden stehen, sind Komposita, die unsere Rechtschreibprüfung bereits analysieren konnte (z. B. „Deutschlandticket“ oder „Kontaktgrill“). Aber es gibt auch eine Menge echter Neuerungen in unserem Lexikon, z. B. „Tahini“, „Granola“, „anpingen“ oder „PSG“.
- Der Rat für Rechtschreibung hat selten genutzte Schreibvarianten gestrichen, zum Beispiel „Spagetti“, „Tunfisch“ oder „Exposee“. Diese Fälle korrigieren wir künftig in die jetzt allein gültigen Schreibungen (also „Spaghetti“, „Thunfisch“ und „Exposé“).
- Erweiterte Infinitive mit „zu“ werden nun wieder fast alle verbindlich mit Kommas abgetrennt. Hier hat der Rat für Rechtschreibung das Regelwerk gestrafft. Viele Kommas, die bei Infinitivsätzen bisher weggelassen werden konnten, sind jetzt wieder verpflichtend, wie zum Beispiel hier: „Wir bitten Sie[hier] den Fehler zu entschuldigen.“ Ganz neu, gerade auch gegenüber der alten Rechtschreibung, ist das verpflichtende Komma nach einem erweiterten Subjektsinfinitiv: „Alle Gäste zufriedenzustellen[hier] kann manchmal schwierig sein.“ Der Duden Korrektor trägt den geänderten Regeln Rechnung.
- Ein verpflichtendes Komma gilt jetzt auch bei zwei mit „und“ verbundenen Hauptsätzen, wenn der zweite Teil mit einem Nebensatz beginnt, wie hier: „Johann und ich haben beide Zeit, wir haben noch mehr Lust[hier] und wenn es rein gesundheitlich geht, wollen wir kommen und mit dir feiern.“ Auch dieses neue Pflichtkomma wird der Duden Korrektor beherrschen.
- Für Verben aus dem Englischen ist jetzt oft auch die Schreibung des Partizip II mit „-ed“ erlaubt, z. B. „faken“ – „gefakt“ und „gefaked“. Von Duden empfohlen wird die deutsche Schreibung auf „-t“. Sie wird auch von den Presseagenturen bevorzugt. Außerdem darf eine solche Form nicht flektiert werden: „die gefakede Nachricht“ ist also doppelt falsch, sowohl inhaltlich als auch rechtschreiblich. Der Duden Korrektor berücksichtigt hier alle neuen Regelungen.
- Es gibt zusammengesetzte Wörter, die feste adverbiale Fügungen aus einer Fremdsprache enthalten, wie z. B. „last minute“ in „Last-minute-Angebot“ oder „a cappella“ in „A-cappella-Chor“. In diesen Zusammensetzungen darf das fremdsprachliche Nomen jetzt auch groß geschrieben werden, also „Last-Minute-Angebot“ und „A-Cappella-Chor“. Die Dudenempfehlung ist die Kleinschreibung, der Duden Korrektor korrigiert es genauso – akzeptiert aber natürlich auch die Großschreibung, wenn Sie einen anderen Prüfstil eingestellt haben.
- Zum Schluss geht es um Verabschiedungen. In den neuen Regeln macht der Rechtschreibrat deutlich, dass nach einer Grußformel wie „Viele Grüße“ in Briefen oder Mails ein Komma nicht üblich ist. Der Duden Korrektor beanstandet solche Kommas in den Prüfstilen „Dudenempfehlungen“, „Presse“ und „Konservativ“.
Die Änderungen durch die neuen Rechtschreibregeln werden Sie in den neuen Versionen all unserer Produkte finden. Updates für den Duden Korrektor für Microsoft Office und den Duden Korrektor für Adobe InDesign und InCopy werden im Oktober erscheinen.
Wissen Sie übrigens, warum wir auf Regeländerungen des Rats für Rechtschreibung so schnell reagieren können? Weil im Duden Korrektor keine sogenannte KI arbeitet, sondern ein computerlinguistisches Regelwerk. Und das lässt sich ändern und erweitern. Bis eine KI genug Sprachmaterial gesehen hat, das den neuen Regeln entspricht, und also entsprechend korrigieren kann, werden noch ein paar Jahre vergehen. Auf den Duden Korrektor können Sie sich hingegen schon jetzt verlassen.